Kabbala - Lehrgang


Lektion 9

 

Der Aufbruch der 5 Welten von Adam Kanmon, Azilut, Briah, Yetsira, Asiya wird durch die 5 Sefirot: Keter, Chochma, Binah, Z"A und Malchut verwirklicht, die sich selbst im Malchut befanden. Der Verbreitungsvorgang der Welten von Oben nach unten entspricht der aufeinanderfolgenden Erhöhung des Aviut der 4 ersten Verlangen von Null auf 4. Die Welten sind der Raum, der das Malchut umgibt. Dies is so als ob ein Mensch, der von Sphären (Räumen) umgeben ist, nachdem er sich mit den adäquaten sensorischen Kapazitäten ausgestattet hat, nur den Raum wahrnehmen kann, der ihm am nächsten ist. Dies ist die Welt Asiya.

Indem er seine sensorischen Fähigkeiten verbessert, seine Qualitäten ändert, beginnt der Mensch in zunehmenden Maße die nachfolgende Sphäre zu empfinden, und immer so weiter. Alle Welten sind eine Art Filter, die auf der Strecke des Lichtes platziert wurden, sie sind wie Vorhänge, die das umgebende Licht (Or Makif) zurückhalten, und die der Mensch einen nach dem anderen wegzieht, nachdem er sich ihrer Anwesenheit bewusst geworden ist, und so nähert er sich immer mehr dem Schöpfer an. Wenn das Licht den Menschen erreichte, ohne durch die umliegenden Sphären hindurchzulaufen, würde sich ein Shvirat Kelim (Bruch der Gefäße) des Menschen bilden.

Fortschreitend zieht der Mensch die Vorhang-Welten auseinander, lässt alle Welten in sich hineinkommen und erwirbt das Licht, er wird ein Abbild des Lichtes. Dieser Zustand entspricht dem Gmar Tikun, der Vollendung der Korrektur. Wenn sich der Mensch zu Beginn innerhalb der Welten befindet, fühlt er ihre Kraft, die Grenzen, die sie ihm aufdrängen. Wie kann man diese Grenzen außer acht lassen und aufheben? Indem man eine innere Korrektur beginnt, die zum Beispiel den Attributen der Welt Asiya entsprechen wird. Dies bedeutet auf dem Niveau Null altruistisch zu sein. Nachdem die Welt Asiya überwunden worden ist, dringt sie in den Menschen ein, prägt sich ihm ein, wird wahrnehmbar. Um die Welt Yetsira zu empfinden, ist es für den Menschen notwendig deren Attributen ähnlich zu werden, dann kann die Welt Yetsira in ihn eindringen.

Danach wird er gemäß dem ersten Grad altruistisch. Die Aufgabe besteht darin, alle Welten in sich hineingehen zu lassen, ihrem Bild zu entsprechen und immer so weiter, auf den nachfolgenden Graden des Aviut : 2, 3, 4. So korrigiert sich das Malchut, das die 9 ersten Sefirot in sich eindringen lässt und damit den Menschen über die Grenzen aller Welten hinaus fortschreiten und zur Welt der Unendlichkeit gelangen lässt.

Um seine Korrektur anfangen zu können muss der Mensch in sich die göttlichen sowie seine eigenen Attribute besitzen. Jedes aufeinanderfolgende Parzuf der Welt Azilut beginnt ab dem Pe des vorhergehenden, außer den Parzufim von Z"A und denen vom Malchut: Z"A beginnt ab dem Tabur von Aba veIma, und das Malchut beginnt ab dem Tabur von Z"A.

Vor der Geburt, tragen die drei Parzufim Atik, Arich Anpin, Aba veIma den Namen von Keter, Chochma, Binah, was Keter, Chochma, Binah der Welt der Nekudim entspricht. Der Rosh der Welt Azilut entspricht den 2 Köpfen der Welt der Nekudim und übt dieselbe Funktion aus. Der Rosh der Welt Azilut erreicht als erstes die Reshimot der nicht gebrochenen Kelim des Rosh der Welt der Nekudim.

Das Z"A und das Malchut stellen sich schrittweise wieder her. Nur das G"E rekonstruiert sich ab dem Z"A, und ein Punkt der vom Malchut ausgeht. Die ACHA"P von Z"A und das Malchut befinden sich in den Welten BIY"A. Wenn wir sie korrigieren, werden alle Welten korrigiert. Die Korrektur wird mit Hilfe des Parzuf von Adam Rishon durchgeführt.

Was ist das Parzuf von Adam Rishon? Das Malchut der Welt Azilut hat sich auf das Niveau von Binah erhoben; dieser Vorgang läuft in drei Phasen ab. Die Gesamtheit der Welt Azilut erhebt sich um drei Niveaus. Der normale Zustand der Welt Azilut trägt den Namen "alltäglich". Während der Tage, die dem "alltäglichen" entsprechen, wird die Welt Azilut nicht gänzlich durch das Licht erleuchtet, das nur bis zum Parsa reicht.

Danach strömt ein stärkeres Licht von Oben heran, ein Licht, das der Welt Azilut höhere Attribute verleiht; die Gesamtheit der Welt erhebt sich dann um einen Grad. Der Ort, an dem sich das Z"A befand, wird nun durch das Malchut besetzt. Das Z"A erhebt sich auf das Niveau von Aba veIma. Aba veIma wird die Stelle von Arich Anpin besetzen, letzteres erhebt sich seinerseits auf das Niveau von Atik, und dieses wiederum wird sich noch höher ins SA"G erheben.

Die erste Erhöhung der Welt Azilut wird am Abend durchgeführt, am Vorabend des Shabbat, Erev Shabbat. Diese Progression trägt den Namen "der Stimulierung von Oben" (in aramäisch: Itaruta von Letata) und entspricht in unserer Welt den Tagen, den Wochen, der Zeit, allem, was unserer Kontrolle entgeht und nach Gesetzen der Natur abläuft.

Die folgende Etappe der Progression erhebt die Welt Azilut um einen Grad, während das Malchut sich auf das Niveau von Aba veIma erhebt, wo es ein anderes Attribut erwirbt, jenem "ohne Vorbehalt zu geben". Folglich kann das Malchut in einer Absicht empfangen, die auf den Schöpfer ausgerichtet wurde, es wird mit einem Schirm ausgestattet, und es kann ein Zivug Hakaah durchführen und neue Parzufim erschaffen. Mit den Attributen Aba veIma einerseits und jenen des Malchut der Welt des Ein Sof andererseits, schafft es ein neues Parzuf, jenes von Adam Rishon.

Bei den Kabbalisten trägt das Empfinden des Spirituellen den Name von "Erev Shabbat" , " Shabbat " , "Motsei Shabbat" usw., dieses Gefühl kann zu Zeitpunkten eintreten, die keineswegs den Kalendertagen des Shabbat entsprechen. Die Gebote des Shabbat finden keine Anwendung auf den persönlichen Shabbat. Der Kabbalist lebt in dieser Welt, er hat also auch die Verpflichtung, sich ihren Gesetzen zu unterwerfen, selbst wenn bei ihm sechs Tage in einem Bruchteil einer Sekunde ablaufen können und der Shabbat einige Tage dauern kann. Hier handelt es sich um eine ganz andere Sache.

Die Ereignisse, die in dieser Welt stattfinden, betreffen unseren Körper, jedoch was zum spirituellen Bereich gehört, betrifft die Seele. Im Augenblick stellen wir nur fest, dass unsere Seelen nicht mit unseren Körpern übereinstimmen. Wenn unsere Welt einmal nach Grundsätzen funktionieren wird, die jenen der spirituellen Welt ähnlich sind, wird das Gmar Tikun verwirklicht werden, die Handlungen unserer Welt und der spirituellen Welten, sowie aller Zeiten, werden auf ein und dem gleichen basieren.

Wenn Sie sich in dieser Sekunde transformiert haben und die nachfolgende Umwandlung fünf Jahre später erfolgt, wird die nächste Sekunde Ihres Lebens eine Dauer von 5 Jahren haben. Im spirituellen Bereich ist es die Umwandlung der Attribute, die der Einheit von Zeit entspricht. In unserer Welt können Tausende Jahre vergehen, bevor der Mensch beginnen kann, die Kabbala zu studieren. Indem wir in die spirituellen Welten hinein gehen, erleben wir an einem Tag das, was wir zuvor in mehreren Leben erlebten. Dies erklärt das Relative der Transformation und die Verkürzung der Dauer. Die spirituellen Jahre entsprechen den 6.000 Graden des BIY"A. Es ist unmöglich, über diesen Vorgang zu sprechen, indem man als Referenz das Konzept der Zeit unserer Welt anführt.

Der Vorgang der Erhöhung der Welten BIY''A und der Eintritt in die Welt Azilut trägt den Namen Shabbat. Die Gesamtheit des Bereiches, der vom Tabur und vom Galgalta bis zum Parsa reicht, trägt den Namen Shabbat. Im Laufe der ersten Erhöhung, erhebt sich die Welt Briah zu Azilut, und im Laufe der zweiten Erhöhung, ist es die Welt Yetsira, die sich zu Azilut erhebt, sowie im Laufe der dritten Erhöhung die Welt Asiya. Die Erhöhung der Welten BIY"A und jene der Welt Azilut werden gleichzeitig durchgeführt.

Im Laufe der dritten Phase des Prozesses der Erhöhungs schließt die Welt Azilut das Z"A mit ein, sowie das Malchut der Welt Azilut und die Welten BIY"A. Der Rosh der Welt Azilut besteht aus Atik, Arich Anpin, Aba veIma, welche die Grenzen der Welt Azilut überqueren, um in die Welt von Adam Kadmon einzudringen. Der Rosh von Galgalta seinerseits erhebt sich (Phase 1 der Erhöhung) ab dem Rosh von A"B (Phase 2 der Erhöhung) und ab dem Rosh von SA"G (Phase 3 der Erhöhung), um in die Welt des Ein Sof einzudringen.

Die Person, die sich vom Niveau unserer Welt nur bis zu dem Niveau der ersten spirituellen Welt "Asiya" erhebt, kann im Laufe der dritten Phase der Progression sich bis in die Welt Azilut erheben und einen spirituellen Shabbat erleben. Sie wird jedoch danach herabgesetzt, denn sie ist nicht am Ursprung der Erweckung, die von oben durchgeführt wurde, diese ist ihr nur als Geschenk gegeben worden.

Die spirituelle Zeit ist immer von unten nach oben gerichtet. Ohne sich darüber bewusst zu sein, erheben sich alle Seelen, ja die gesamte Menschheit von unten nach Oben, nähern sich dem Schöpfer, um sich mit Ihm zu verbinden. Es handelt sich um die direkte Evolution der spirituellen Zeit. Diese Maßnahme wird immer in einem positiven Sinn durchgeführt, selbst wenn der Mensch den Vorgang als negativ empfindet. Weil der Mensch egoistisch ist, nimmt er das Spirituelle als negativ wahr. Der Mensch gleitet niemals in Richtung einer Verschlechterung von sich selbst, wenn er auf das Spirituelle hinarbeitet.

In dieser Welt darf der Mensch nicht danach streben, seinen Egoismus anwachsen zu lassen, sondern er muss auf den Schöpfer hinarbeiten. Wenn er in diesem Sinn bis zu seiner Korrektur arbeitet, wird er auf jeden Fall einen wachsenden Egoismus fühlen, mit anderen Worten: Sein natürlicher Egoismus enthüllt sich ihm unter einem Blickwinkel, der ihn im Vergleich mit den göttlichen Attributen, noch schlechter erscheinen lässt.

Das Studium der Kabbala hat als Nebeneffekt die Anziehung des umgebenden Lichtes (Or Makif) zur Folge, das dem Menschen seine Eigenschaften zeigt, so wie sie wirklich sind: diese scheinen ihm dann noch negativer, jedoch sind sie tatsächlich die selben geblieben; in Wirklichkeit ist sich der Mensch nur ihrer wahren Natur unter der Auswirkung des göttlichen Lichtes bewusst geworden. Dieses Gefühl bedeutet, dass der Mensch fortgeschritten ist, selbst wenn er den Eindruck des Gegenteils hat.

Was sind die Welten von BIY"A ? Es sind die altruistischen Kelim die in ACHA"P unter das Parsa gefallene sind. Diese Welten werden auch in G"E und ACHA"P geteilt. Ihr G"E endet in Chazeh der Welt von Yetsira, mit anderen Worten nach den 10 Sefirot der Welt Briah und den 6 Sefirot der Welt von Yetsira. Die 14 niedrigeren Sefirot reichen von Chazeh Yetsira nach unten (4 Sefirot von der Welt Yetsira und 10 Sefirot von der Welt Asiya) und bilden die ACHA"P der Welten von BIY"A.

Die Welt Azilut beleuchtet mit ihrem Licht die Welten von BIY"A bis zu Chazeh der Welt Yetsira. Die Welt Azilut trägt den Namen Shabbat. Die 16 höheren Sefirot der Welten von BIY"A (G"E) vom Parsa bis zu Chazeh tragen den Namen "Bereich des Shabbat " (Tchum Shabbat), während die Welt Azilut den Namen "Stadt" (Ir) trägt.

Sogar, wenn alle BIY"A-Welten sich in die Welt Azilut erheben, ist es möglich, die Verlangen zu bearbeiten, die unter dem Parsa vor Chazeh der Welt Yetsira (G"E) liegen. Deshalb ist es in unserer Welt während des Shabbat möglich, die Grenzen der Stadt, jedoch nur die Begrenzungen der Stadt innerhalb der Grenzen des Tchum Shabbat, zu überqueren.

Die Distanz des Gebietes vom Shabbat ist 2000 Ama plus 70 Ama (etwas mehr als 2000 Fußlängen). Wie unterteilt sich diese Distanz ? Vom Parsa bis zu Chazeh der Welt Briah trägt sie den Namen "Ibur" und entspricht 70 Ama. Diese Distanz bezieht sich auch auf die Welt Azilut, obwohl diese sich außerhalb befindet. Es entspricht dem Band, welches die ganze Stadt äußerlich umgibt. Wie der Bauch der schwangeren Frau, in dem das Kind sich entwickelt, das sich außerhalb von ihr befindet, aber das sich auf sie bezieht. Die Distanz, die von Chazeh der Welt Briah bis zu Chazeh der Welt Yetsira reicht, ist 2000 Ama.

Die Distanz, welche vom Parsa bis zum Sium reicht, beträgt 6000 Ama. Der Teil der Welten BIY"A, welcher vom Chazeh der Welt Yetsira bis zum Sium geht, trägt den Namen " unreiner Ort" " Mador Klipot ", es sind die ACHA"P der Welten BIY"A, welche die 4 Sefirot der Welt Yetsira einschließen, sowie die 10 Sefirot der Welt Asiya. Es handelt sich um einen Ort, der (durch die Heiligkeit) verlassen wurde, man darf sich während des Shabbat nicht dorthin zurückbegeben.

In Israel sind die Städte von einem speziellen Band umgeben, um jenes Gebiet einzugrenzen, das sich auf die Stadt bezieht. Es ist das Eruv (Shabbatgrenze), welches erlaubt, die Stadt in ein vereintes Territorium umzuwandeln. Innerhalb der so geformten Grenzen, ist es möglich sich zu bewegen und Dinge zu befördern.

Auf spiritueller Ebene vollzieht sich dieser Vorgang, damit sich die Verlangen in ein altruistisches Attribut vereinigen. An Shabbat erhebt sich die Seele in der Welt Azilut und befindet sich unter dem Einfluss des Schöpfers, gänzlich vereint mit Ihm. Einzig und allein das göttliche Licht, welches herabsteigt, steuert die Seele. Wenn es mehrere Ziele und Meister gibt, sind es die untergeordneten, niedrigeren Kelim, die herrschen.

Wenn der Mensch sich in die spirituellen Welten erhebt, nachdem er das Makhsom überschritten hat, durchquert er nicht den Mador Klipot (unreinen Ort), da für ihn der Übergang in Richtung des Spirituellen nicht am Shabbat durchgeführt wird,sondern wenn die Welten BIY"A sich in der Welt Azilut befinden.

Der spirituelle Shabbat findet nicht für jeden zum selben Zeitpunkt statt. In unserer Welt fällt der Shabbat auf unterschiedliche Zeiten, entsprechend den verschiedenen Ländern. Wenn der Mensch jedoch nicht unter dem Einfluss der Erde und der Sonne ist, zum Beispiel im Weltall, muss er den Shabbat gemäß der Zeit in Jerusalem einhalten: auf spiritueller Ebene (Shabbat entspricht dem Niveau der Welt Azilut, und die Erhöhung in die Welt Azilut trägt den Namen "den Shabbat empfangen") ist der Schöpfer in Jerusalem.

Die Seelen erheben sich in die Welt Azilut, indem sie letzterem ihre innewohnenden Grenzen aufzeigen, um sie danach wahrnehmen zu können. Wenn der Mensch sich selbst Grenzen auferlegt, bemerkt er sie nicht, da er sich über ihnen befindet, sie üben keinen Druck auf ihn aus, die durchgeführten Handlungen partizipieren an seinen eigenen Attributen. Das Ziel der Schöpfung verwirklicht sich nur, wenn der Mensch sich durch seine eigenen Mittel erhebt. Der Shabbat existiert, um zu zeigen, was sich in den spirituellen Welten befindet, in welche Richtung es sich empfiehlt zu streben.

Der Grad der Vollendung der Korrektur entspricht dem Zeitpunkt, an dem das Licht direkt, und nicht durch die Welten, die mit Filtern ausgestattet werden, glänzt. Es ist der Moment, wo Es völlig unbegrenzt leuchtet und ein unermessliches Vergnügen verschafft, ohne ein Ende, ganz in Übereinstimmung mit dem Ziel der Schöpfung.

 

 

ÜBERSICHT

Übersetzung von Peter Staaden